Die klimaschädigenden CO₂-Emissionen aus fossilen Brennstoffen sind zu hoch. Der CO₂-Ausstoss aus Heizungen sinkt zwar, aber eben nicht schnell genug. Als Antwort auf die Herausforderungen im Energiebereich wurde das revidierte Energiegesetz (EnG) mit der Energiestrategie 2050 erstellt, welches am 21. Mai 2017 von den Schweizer Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern angenommen wurde.
Die Energiestrategie 2050 stützt sich auf die vier Säulen Energieeffizienz, erneuerbare Energien, Ersatz und Neubau von Grosskraftwerken zur Stromproduktion sowie Energieaussenpolitik. Sie dient dazu, den Energieverbrauch zu senken, die Energieeffizienz zu erhöhen, die erneuerbaren Energien zu fördern und die CO₂-Emissionen zu senken. Mit unerschöpflichen und schnell erneuerbaren Energiequellen aus Sonne, Wind, Wasser, Biomasse oder Geothermie soll die Energiewende erreicht werden. Mit deren Nutzung soll das Leben deutlich nachhaltiger und umweltverträglicher werden.
Weltweit wird schon seit 2007 mehr elektrische Leistung aus Solarzellen gewonnen als aus Atomkraftwerken. Seitdem hat sich die installierte Solarleistung um das 60-fache erhöht. Immer mehr Länder setzen auf Sonnenenergie, auch wenn die Sonneneinstrahlung auf der Welt variiert. Während in den sonnenreichen Gebieten Afrikas pro Quadratmeter und Jahr bis zu 2400 Kilowattstunden (kWh) Energie gewonnen werden können, schwankt in unseren Breitengraden der jährliche Mittelwert zwischen 900 und 1200 kWh/m². Im Vergleich zu Vorreitern wie Deutschland oder Italien wird in der Schweiz recht wenig Strom aus Sonnenenergie gewonnen. Bezogen auf die Menge des gesamtschweizerisch verbrauchten Stroms waren es 2016 rund 2,3%. Gemäss Studien – u.a. des WWFs – ist hier jedoch ein beträchtliches Potenzial vorhanden. Schätzungen gehen davon aus, dass Solarstrom bereits 2025 12‘000 Gigawattstunden (gWh) oder 20% des heutigen Strombedarfs liefern könnte.
Um die ambitionierten Ziele zu erreichen, braucht es eine breite Information der Bevölkerung. Denn dieses Thema geht uns alle was an. Jeder einzelne kann einen aktiven Beitrag zur Energiewende und zum Klimaschutz leisten durch die Produktion von Solarenergie auf dem eigenen Dach. Eine nachhaltige Umwelt liegt auch AZ Direct am Herzen. Um einen Beitrag zu leisten, hat AZ Direct nun erstmals Dachflächendaten, Liegenschaftskriterien und demografische Informationen in ihren Datenbeständen miteinander verknüpft. Aber alles der Reihe nach …
Klar, die Investition in eine Anlage zur Produktion von Solarenergie auf dem eigenen Dach ist hoch. Erst muss geklärt werden, welche Solaranlage geeignet ist: Solarthermie oder Photovoltaik. Sowohl bei der Solarthermie als auch bei der Photovoltaik handelt es sich um ausgereifte Technologien. Unter Solarthermie wird die Nutzung der Sonneneinstrahlung zu Heizzwecken verstanden. Damit unterscheidet sich Solarthermie von der Photovoltaik, die die solare Produktion von elektrischer Energie mittels Solarzellen bezeichnet.
Mit Solarthermie kann nicht nur geheizt, sondern auch Warmwasser erzeugt werden. Reicht die Sonneneinstrahlung zur Erwärmung des Brauchwassers nicht aus, heizt ein konventionelles Heizsystem das Trinkwasser auf die gewünschte Soll-Temperatur nach. Solarthermie kann als Heizungsunterstützung oder auch als Hauptwärmequelle genutzt werden
Die Kosten einer schlüsselfertigen, angebauten Solaranlage in einem Einfamilienhaus betragen gemäss Energieheld Schweiz rund 20‘000 CHF. Für die Berechnung, ob sich eine Solaranlage lohnt, sind die bisherigen jährlichen Kosten mit der anfallenden Investition zu vergleichen. Gemäss Energieheld Schweiz haben verschiedene Faktoren auf die Berechnung Einfluss:
Eine grobe Beispielrechnung: Die bisherigen jährlichen Heizkosten für einen Vierpersonen-Haushalt sind im Mittelwert rund 1‘200 CHF nach Energieheld Schweiz. Die Kosten für eine Photovoltaikanlage würden sich auf 19‘000 CHF belaufen. Die Lebensdauer einer Anlage beträgt in der Regel etwa 20 bis 25 Jahre. (Expert:innen erwarten aber eine Lebensdauer bis zu 30 bis 40 Jahren.) Die Investition bei dieser groben Beispielrechnung wäre also nach knapp 16 Jahren amortisiert. Ab diesem Zeitpunkt würde die Sonne gratis Energie liefern. Für eine konkretere Berechnung sind neben den obigen Faktoren weitere Kriterien wie Dachgrösse, Ausrichtung, Neigungswinkel, Solarmodul-Fläche in m2 etc. wichtig. Mehr dazu lesen Sie im Teil 2 unserer Solar-Serie.
Der Bund stellt übrigens eine Förderung bei Photovoltaik Anlagen zur Verfügung und einige Kantone der Schweiz sprechen ergänzende Förderungen obendrauf. Welche Förderung konkret zur Verfügung steht, ist hier zu finden.
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Interessiert an mehr Informationen zu Solarenergie? Hier findest du den Teil 2 zum Thema Solar.